Mittwoch, 17. Februar 2016

Feen? Elfen? -Ach Gott, was für ein Quatsch.


Kennt ihr das, wenn man so vor sich hinträumt?
Etwas ganz absurdes träumt?
Wenn man später erwacht, weiß man dass es nicht real ist. 
Oder man glaubt es zumindest. Man kann natürlich auch das Gegenteil glauben. 
An Gott zum Beispiel, aber um den geht es jetzt erstmal nicht.
Ich gehörte auch zu den Menschen, die sich beharrlich weigern, zu glauben. Zu denen, die denken. 
Doch, das „gehörte“ ist hier besonders ausschlaggebend. 
Denn jetzt würde ich mich wohl über gar nichts mehr wundern. 
Alles begann an einem verdammt kalten Februar Tag. Ich war gerade von der schule nachhause gekommen. 
Pfeifend schloss ich die Tür hinter mir, und stampfte die Treppe hinauf. Wie so oft war ich in einen Tagtraum vertieft. 
Deshalb erschreckte ich mich unglaublich, als ich plötzlich ein räuspern vernahm... 
Ich lies die Jacke, welche ich gerade aufhängen wollte fallen, und starrte sie mit offenem Mund an. 
Zum Weglaufen war ich zu überrascht. 
Einen Moment lang herrschte Stille. Nur das leise brummen der vorbei fahrenden Autos war zu vernehmen. 
Ich weiß nicht mehr wie lange dieser Moment dauerte, doch es war sicher mindestens eine Minute. 
Schließlich klappte ich den Mund wieder zu, der mittlerweile total ausgetrocknet war. 
Sie setzte sich auf einen Pfosten meines Bettes und klappte ihre Flügel ein. So sah sie einer Puppe sehr ähnlich, so groß wie eine der vielen Puppen die ich besaß, bloß dass sie nicht die Figur eines Kartoffelsacks besaß. 
Sie war viel schöner. 
Tiefrotes, seidiges Haar umschmiegte ihr Gesicht. Ihre grünen Augen schienen zu leuchten. 
Sie schienen mich zu durchleuchten, prüfend und sorgfältig, als wäre ich ein seltenes Tier, das analysiert wird. 
Doch das störte mich nicht, ich starrte sie nämlich genauso an wie sie mich. 
Schließlich lächelte sie mich an, ein nettes lächeln, und ich lächelte erleichtert zurück. 
Sie schien nicht gefährlich zu sein. Aber wie sollte mir ein wortwörtlicher drei Käse hoch auch gefährlich werden?
Dann öffnete sie den Mund und sagte „Hallo, ich bin Seraphine!“ 
und hielt mir die Hand hin, die mindestens zehn mal in meine gepasst hätte. 
Ich ergriff sie, sehr vorsichtig, um die graziöse Gestalt nicht zu verletzen. Ok, graziös ist übertrieben. Sie sah nicht so aus, wie man ihresgleichen aus Filmen kannte. 
Was ihres gleichen wirklich bedeutete, wusste ich nicht. Ihre Hand fühlte sich an wie Seide.
Äh, ich bin Karin“ antwortete ich. "Ich weiß" Sagte sie. und dann: „Schön hast du es hier. Vielleicht ein bisschen unordentlich..“ 
Darauf, dass sie ganz offensichtlich in mein Zimmer eingebrochen war, und mich zu Tode erschreckt hatte, ging sie nicht ein. 
Deshalb unterbrach ich sie, vorwurfsvoll: 
„Wie bist du hier rein gekommen?!“ 
Sie nickte mit dem Kopf in Richtung Fenster. Es stand offen. Ach, deshalb zog es hier so! 
Empört stand ich auf, und machte das Fenster energisch zu. Dann ließ ich mich wieder aufs Bett fallen. 
Sie zuckte nur mit den Schultern. Doch ich war zu neugierig um beleidigt zu sein. 
Nun sollte erstmal die wichtigste Frage geklärt werden: 
„Was bist du?“ fragte ich sie unverblümt. 
Sie erhob sich, breitete ihre Flügel aus, und drehte sich einmal schwebend im Kreis. „Wonach sieht's denn aus?“ Wollte sie wissen und drehte sich ein zweites mal. 
„Wie eine Elfe?“ antwortete ich unsicher. Eigentlich erinnerten nur ihre Flügel daran, aber ich hatte wohl zu viele Phantasy Romane gelesen. „Bin ich grün um die Nasenspitze`? 
Sind meine Kleider aus Blattgewebe? 
Rieche ich nach Wald?“ 
fragte sie sie, ungeduldig, doch zugleich amüsiert. 
Ihre Frage war rein rhetorisch. Dann fiel es mir ein, und ich wollte mir einen Facepalm geben. 
„Eine Fee!“ rief ich aus. Sie nickte, und setzte sich wieder. 
Das war echt cool. Ich erinnerte mich daran, wie ich als Kind früher immer gespielt hatte, dass ich eine bin. 
Teilweise hatte ich das auch geglaubt. Seraphine neben mir gluckste. „Findest du dass etwa albern?“ wollte ich fragen, brach aber mitten im Satz ab. 
Ich hatte meine Erinnerung nicht ausgesprochen.
Hatte Sie gerade tatsächlich meine Gedanken gelesen?! „Möglicherweise“ antwortete Seraphine. 
Sie hatte es schon wieder getan. 
„Hör auf damit!“ sagte ich verunsichert. 
 „Ist ja gut..“ Ich gab mich mit diesem losen Versprechen zufrieden, denn ich hatte eine weitere wichtige Frage. 
„Wieso bist du hier?“ 
Nun sah mich Seraphine wieder aufmerksam an, und sagte: „Also das kam so...“

So Leute, das war der "Trailer" einer neuen Geschichte, an der ich gerade schreibe. Was meint ihr? Soll ich ein neues Kapitel hochladen? Und was denkt ihr, wird als nächstes passieren?? Ich hoffe die bisherige Strory hat euch gefallen.
Schönen Tag noch:)


Montag, 1. Februar 2016

Cheer

Diary 4



Mann, wir kommen SCHONWIEDER zu spät“ jammere ich. „Wir sind noch NIE rechtzeitig gekommen“ erwidert Samira fröhlich. Sie hat Recht. Ich will meinen Kopf an das Armaturenbrett schlagen, um meiner Verzweiflung mehr Ausdruck zu verleihen. Doch dann ruiniere ich womöglich meine Frisur. Tränen sind auch keine Option, denn das würde sicher meinem aufwändigen Makeup schaden. Also mach ich gar nichts. Einen Moment lang ist es still. Man hört nur das Gebrumme unseres Autos. Der Moment ist schnell vorbei. Selly und Emilia unterhalten sich angeregt über Nagellack, während Samira ein Foto von ihrem gold-schwarz angemalten Auge in die Gruppe schickt. Mein Vater verkündet, dass die Straße gesperrt sei und dass er nicht wüsste wie es weitergeht. Die Mädels sind begeistert. Nun haben sie einen zu-spät-komm-Grund. Ich fröstle. Eine Gänsehaut bekomme ich aber erst von dem Mann, der uns schließlich den Weg weist. Ehrlich. Man betrachtet selten eine solche Hässlichkeit von nahem, und das ist gut so. Eine Gruppe von Mädchen mit knallbunten Gesichtern, Tarnjacken und Hotpants stelzt an uns vorbei. Was ist mit denen los? Draußen sind gefühlte 5 Grad und es nieselt. Schließlich hält mein Vater an. Er kann nicht weiter, weil ein Auto mit nem Huhn auf der Kühlerhaube den Weg versperrt. In der Nähe stehen ein paar Leute mit Hühnerkostümen. Ich hab keine Ahnung, welchem Verein die angehören. Nach kurzer Orientierungslosigkeit entdecken wir unser Ziel. Ein Regentropfen landet auf meiner Nase. Unbehaglich klammere ich mich an meine Stofftasche. Als ich aber meine Gruppe anschaue, muss ich lächeln. Ich mag mein Team. Sehr. Auch wenn ich mir nicht mal alle Namen merken kann..
Man merkt dass wir zusammengehören. Wir tragen alle die gleichen, wabbeligen Trainingsanzüge. Außerdem Schleifen, und gaaaanz viel Makeup. Aber das ist beim Cheerleading eben so. Und eigentlich gefällt mir die Schminke. Allerdings hat mich der Blick in den Spiegel ziemlich erschreckt. Danke nochmal, Selly und Samira. Die beiden haben eine Stunde dran gesessen, und es dann geschafft, ihr eigenes Makeup in 15 Minuten zu machen. Wow. Neben uns fängt eine Musikgruppe an zu musizieren. Sie sehen sehr... speziell aus, aber klingen echt gut, und wir wippen im Takt. Die Footballspieler sind mittlerweile mehr als leicht betrunken... Schließlich kommt jemand auf die gloreiche Idee, einen Stunt auf dem Asphalt zu performen. Leicht gefährlich? Aber alles ging gut, und wir sahen echt nice aus. Richtig Cheerleader- like. Nach einer gefühlten Stunde setzt sich der Zug langsam in Bewegung. Vor uns die Hühnergruppe.. Hinter uns eine Gruppe von Hexe(r)n. Erstmal Abstand nehmen. Mit denen habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht... Fröhlich schmeiße ich Süßigkeiten auf Leute. Hehe:) Bald gehen sie uns aus, leider. Ich hätte so gerne noch ein besonders hartes Bonbon an den Kopf meines Erzfeindes gepfeffert.. Samira geht es genauso. Doch sie gibt sich auch mit den Pompoms zufrieden, die ihr ausgeliehen wurden. Eifrig wedelt sie damit herum. Ich würde sie jetzt so gerne knuddeln, aber in einem sich stetig bewegenden Umzug ist das eher ungünstig. Wir ziehen an einer Einhorn Familie vorbei. Mein Highlight des Tages! Das beliebteste Kostüm des Tages scheint übrigens das Erdbeer- Kostüm zu sein. Alles klar. Ein besoffener Footballer torkelt an uns vorbei. Die Hexer kommen mir viel zu nahe, ich flüchte schnell nach weiter vorne. Für Selly ist es zu spät. Einer kommt auf sie zu, starrt sie an (sie zuckt verängstigt zurück) und - gibt ihr einen Lolli.. Schließlich kommt das Ende in Sicht. So sieht Fasching also von innen aus... Interessant. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding, mir ist kalt, ich bin leicht aufgedreht, und trotzdem erschöpft. Für die Seesterntaktik (mit ausgestreckten Gliedmaßen auf den Boden legen) ist es zu nass. Tschüss.