PART 3
Teil 5
Sweet 16 der Prinzessin
(Rosalie ist noch 15 Jahre alt)
„Was
passiert hier?“ Frage ich. Keine Antwort. Ich bin mir nicht sicher
ob ich genervt, oder ängstlich sein sollte. Auf jeden Fall bin ich
total neugierig. Außerdem juckt mein linkes Auge, doch ich kann mich
dort nicht kratzen weil mir von Laila ein Seidentuch umgebunden
wurde, ohne Erklärung. Ich weiß nicht wie ich mit dieser Situation
umgehen soll. Ich meine, versetzt euch mal in meine Rolle. Ich wollte
Johann gerade in mein Zimmer führen um ihm das tolle Bild zu zeigen,
doch auf der Hälfte des Weges klingelt es, und meine beiden
Freundinnen standen vor der Tür. Ich hätte schon bei Bellis
unterdrücktem Kichern misstrauisch werden sollen, und daran dass sie
kein Paket dabei hatte. Wir bringen uns eigentlich immer selbst
gebackene Cupcakes mit an unseren Geburtstagen. Stattdessen steckten
ihre Hände in den Manteltaschen, was bei der Kälte allerdings nicht
verwunderlich ist. Ich bat sie fröhlich rein, doch sie blieben
stehen, und als ich mich verwundert zu meinem Freund umdrehte, hatte der
schon unsere Jacken in der Hand. „Komm, wir machen einen Ausflug“
sagte er. Die Art wie er „Ausflug“ betonte, lässt die beiden
Mädchen grinsen. Ich stand nur dazwischen, und zog gehorsam die
mir hingehaltene Jacke an. Und schon rückte Laila mir mit einem
bunten Seidentuch auf die Pelle.
Was wird das? Vielleicht eine Überraschung? Vielleicht
färben sie sich alle zur Feier des Tages die Haare lila.. Bei der
Vorstellung prustete ich los. Die Reaktion meiner Freunde kann ich
nicht erkennen, denn ich sehe ja nichts mit verbundenen Augen.
Glücklicherweise haben sie mir nicht auch den Mund zugebunden, und
ich schaffe es auf dem Weg zum Auto ungefähr zehn mal kundzugeben
das ich Angst hätte gleich gegen einen Baum zu laufen, oder zu
stolpern und dass ich dass den drei übel nehmen würde. Doch sie
lachen nur und versichern mir dass sie aufpassen. Zum Glück tun sie
das auch wirklich. Nur beim Einsteigen ins Auto stoße ich mir den
Kopf an. Zum Glück trage jetzt ich ne Mütze. Wir quetschen uns alle auf
die Rückbank. Das fühlt sich nicht wie die Limousinen an, mit denen
wir uns normalerweise fortbewegen. Der Motor röhrt auf, und wir
setzen uns in Bewegung. Ich ich versuche herauszufinden wer wo neben
mir sitzt. Dazu greife ich einfach wild ins Dunkel, anstatt was
wesentlich intelligenter gewesen wäre, einfach zu fragen. Dabei haue
ich Johann aus versehen eine runter. Bella sieht meine Hand kommen
und duckt sich geschickt, also soweit das geht wenn man zu viert auf
eine Sitzbank gequetscht ist. Johann geht nicht auf meinen
unbeabsichtigten Schlag ein, hält aber für den Rest der Fahrt meine
linke Hand fest, Belli die Rechte. Laila sitzt rechts am Fenster und
lacht Belli und Johann vergnügt aus. Da fällt mir plötzlich etwas
ein. „Warte haben wir überhaupt einen Fahrer?“ rufe ich
panisch.
„Hallo ich bin Klaus, alles gute Rosalie“ sagt der
Fahrer, mit tiefer brummiger Bärenstimme. Ich zucke zusammen, und
stelle mich nicht wenig verdattert auch vor. Er lacht „das weiß
ich doch“. Ja, äh, macht Sinn. Dann herrschen ein paar Sekunden
Stille, und plötzlich, wie auf ein Kommando fangen wir alle an zu
lachen, Klaus eingeschlossen, wobei er klingt wie ein Weihnachtsmann.
Nach einer Weile schläft mein Bein ein, und ich frage genervt, warum
eigentlich niemand auf dem Beifahrersitz sitzt. Ich spüre Isabella
neben mir die Schultern zucken, dann sagt sie „ Im Kofferraum war
halt kein Platz mehr für die Cupcakes, ich wollte nicht dass sie
zerquetscht werden.“
„Dafür werden WIR jetzt also zerquetscht?“
„genau“ erwidert sie fröhlich.
Nach kurzer Zeit wird uns
langweilig und ich schaue auf mein Handgelenk, obwohl ich weder eine
Uhr anhabe, noch, wenn ich eine Uhr trüge, sie jetzt lesen könnte.
Gewohnheit eben. Aber was auch immer dieser Ausflug ist, wir
verpassen so das Kaffee trinken.
Das scheinen die Anderen aber mit
einberechnet zu haben. Als ich meine Bedenken äußere, reicht Klaus
uns die Cupcakes nach hinten, und Laila kramt aus einer Tasche unter
dem Sitz fünf Kleine Thermoflaschen, jeder bekommt eine, auch Klaus.
Gierig greifen meine Sitznachbarn nach den kleinen Kuchen. Ich warte
einen Moment, ob's den Anderen von selbst auffällt, dann melde ich
„Hallo! Ihr haltet meine Hände immer noch fest!“ Mit verbundenen
Augen in einem fahrenden Auto, dass scheinbar gerade auch noch einen
Hang hoch fährt zu essen, stellt sich als recht kompliziert raus.
Ich flehe sie schließlich fast an, die verdammte Augebinde abnehmen
zu dürfen, doch sie bleiben standhaft. Deshalb pausieren wir. Klaus
fährt wiederstrebend an den Straßenrand.
Er findet dass wir Zeit
verschwenden. Wieso haben wir es denn so eilig? Ach richtig, die
Sweet 16 Party! Fällt es mir wieder ein.
„Wir werden zu spät zur
Feier kommen!“ sage ich verzweifelt.
„Nein, werden wir nicht,
versprochen“ sagt Johann, und drückt mich an sich. Ich meine in
seiner Stimme zu hören dass er schmunzelt. Ich gebe mich mit der
Antwort zufrieden.
Auch
in einem stehenden Auto ist das essen schwierig. Ich glaube mein
Gesicht war am Ende ziemlich eingesaut, dem prusten der Anderen zur
Folge. Ich finde das gar nicht so lustig, und verlange nach einem
Taschentuch. Eine geraume Zeit später, Laila ist eingeschlafen (es
ist gerade sehr still) meint Belli plötzlich „Lasst uns >Ich
sehe was was du nicht siehst< spielen". Ich drehe mich
schweigend zu Belli. Johann ebenso.
Endlich rafft sie es. „oooohh“.
Dann ist es wieder still.
„Wie wär's mit Musik?“ Fragt Klaus. Es
war eine rhetorische Frage, denn er schaltet das Radio sofort an, und
es ertönt ein Song den ich nicht kenne. Den keiner der anwesenden
Adeligen in diesem Auto kennt. Klaus nennt uns den Song und die
Gruppe, und dann sagt er „Da sieht man mal wie sehr eure Eltern
euch von der Außenwelt abschotten“
„Mhm“ stimmt Laila ihm im
Namen von allen zu. Ich werde aber hellhörig als ich den Namen der
Gruppe höre. Von dieser Boy-band habe ich doch schon mal gehört.
Oder besser gesagt, ich habe ihr Logo einen Tag lang unwissend mit
mir herumgetragen.
Ich seufze. Ach, Erinnerungen.. fünf Minuten
später singen wir ausgelassen und laut die eingängigen Refrains der
Lieder mit, so laut dass Klaus sein Navi fast nicht mehr hören kann,
bis wir außer Puste sind.
Plötzlich ruft Laila aufgeregt: „Guckt
mal es schn..“ da unterbricht sie sich und beendet den Satz mit
„Äh, nichts.“ Misstrauisch verziehe ich das Gesicht. Ich merke, dass Isabella sie in die Seite knufft. Den Rest der Fahrt zerbreche ich
mir den Kopf darüber, was sie gemeint haben könnte. Ich verfalle in
Tagträume und erschrecke mich richtig als Klaus mit seiner tiefen
Stimme verkündet: „ Wir sind da!“
Wir räkeln uns. Belli wirft
einen Blick auf ihre Uhr, von der ich weiß dass sie lila und
mit kleinen Feen geziert ist- und teilt uns mit, dass wir genau 4
Stunden, 13 Minuten und 7 Sekunden unterwegs gewesen wären.
Alter,
das ging schneller vorbei als ich dachte. Aber jetzt will ich hier
raus. Am liebsten würde ich Belli aus dem Auto schubsen, um
schneller draußen zu sein, sodass ich endlich Augenbinde abnehmen
und mich kratzen kann.
Außerdem will ich wissen wo wir sind!
(Rosalie ist noch 15 Jahre alt)
„Was
passiert hier?“ Frage ich. Keine Antwort. Ich bin mir nicht sicher
ob ich genervt, oder ängstlich sein sollte. Auf jeden Fall bin ich
total neugierig. Außerdem juckt mein linkes Auge, doch ich kann mich
dort nicht kratzen weil mir von Laila ein Seidentuch umgebunden
wurde, ohne Erklärung. Ich weiß nicht wie ich mit dieser Situation
umgehen soll. Ich meine, versetzt euch mal in meine Rolle. Ich wollte
Johann gerade in mein Zimmer führen um ihm das tolle Bild zu zeigen,
doch auf der Hälfte des Weges klingelt es, und meine beiden
Freundinnen standen vor der Tür. Ich hätte schon bei Bellis
unterdrücktem Kichern misstrauisch werden sollen, und daran dass sie
kein Paket dabei hatte. Wir bringen uns eigentlich immer selbst
gebackene Cupcakes mit an unseren Geburtstagen. Stattdessen steckten
ihre Hände in den Manteltaschen, was bei der Kälte allerdings nicht
verwunderlich ist. Ich bat sie fröhlich rein, doch sie blieben
stehen, und als ich mich verwundert zu meinem Freund umdrehte, hatte der
schon unsere Jacken in der Hand. „Komm, wir machen einen Ausflug“
sagte er. Die Art wie er „Ausflug“ betonte, lässt die beiden
Mädchen grinsen. Ich stand nur dazwischen, und zog gehorsam die
mir hingehaltene Jacke an. Und schon rückte Laila mir mit einem
bunten Seidentuch auf die Pelle.
Was wird das? Vielleicht eine Überraschung? Vielleicht
färben sie sich alle zur Feier des Tages die Haare lila.. Bei der
Vorstellung prustete ich los. Die Reaktion meiner Freunde kann ich
nicht erkennen, denn ich sehe ja nichts mit verbundenen Augen.
Glücklicherweise haben sie mir nicht auch den Mund zugebunden, und
ich schaffe es auf dem Weg zum Auto ungefähr zehn mal kundzugeben
das ich Angst hätte gleich gegen einen Baum zu laufen, oder zu
stolpern und dass ich dass den drei übel nehmen würde. Doch sie
lachen nur und versichern mir dass sie aufpassen. Zum Glück tun sie
das auch wirklich. Nur beim Einsteigen ins Auto stoße ich mir den
Kopf an. Zum Glück trage jetzt ich ne Mütze. Wir quetschen uns alle auf
die Rückbank. Das fühlt sich nicht wie die Limousinen an, mit denen
wir uns normalerweise fortbewegen. Der Motor röhrt auf, und wir
setzen uns in Bewegung. Ich ich versuche herauszufinden wer wo neben
mir sitzt. Dazu greife ich einfach wild ins Dunkel, anstatt was
wesentlich intelligenter gewesen wäre, einfach zu fragen. Dabei haue
ich Johann aus versehen eine runter. Bella sieht meine Hand kommen
und duckt sich geschickt, also soweit das geht wenn man zu viert auf
eine Sitzbank gequetscht ist. Johann geht nicht auf meinen
unbeabsichtigten Schlag ein, hält aber für den Rest der Fahrt meine
linke Hand fest, Belli die Rechte. Laila sitzt rechts am Fenster und
lacht Belli und Johann vergnügt aus. Da fällt mir plötzlich etwas
ein. „Warte haben wir überhaupt einen Fahrer?“ rufe ich
panisch.
„Hallo ich bin Klaus, alles gute Rosalie“ sagt der
Fahrer, mit tiefer brummiger Bärenstimme. Ich zucke zusammen, und
stelle mich nicht wenig verdattert auch vor. Er lacht „das weiß
ich doch“. Ja, äh, macht Sinn. Dann herrschen ein paar Sekunden
Stille, und plötzlich, wie auf ein Kommando fangen wir alle an zu
lachen, Klaus eingeschlossen, wobei er klingt wie ein Weihnachtsmann.
Nach einer Weile schläft mein Bein ein, und ich frage genervt, warum
eigentlich niemand auf dem Beifahrersitz sitzt. Ich spüre Isabella
neben mir die Schultern zucken, dann sagt sie „ Im Kofferraum war
halt kein Platz mehr für die Cupcakes, ich wollte nicht dass sie
zerquetscht werden.“
„Dafür werden WIR jetzt also zerquetscht?“
„genau“ erwidert sie fröhlich.
Nach kurzer Zeit wird uns
langweilig und ich schaue auf mein Handgelenk, obwohl ich weder eine
Uhr anhabe, noch, wenn ich eine Uhr trüge, sie jetzt lesen könnte.
Gewohnheit eben. Aber was auch immer dieser Ausflug ist, wir
verpassen so das Kaffee trinken.
Das scheinen die Anderen aber mit
einberechnet zu haben. Als ich meine Bedenken äußere, reicht Klaus
uns die Cupcakes nach hinten, und Laila kramt aus einer Tasche unter
dem Sitz fünf Kleine Thermoflaschen, jeder bekommt eine, auch Klaus.
Gierig greifen meine Sitznachbarn nach den kleinen Kuchen. Ich warte
einen Moment, ob's den Anderen von selbst auffällt, dann melde ich
„Hallo! Ihr haltet meine Hände immer noch fest!“ Mit verbundenen
Augen in einem fahrenden Auto, dass scheinbar gerade auch noch einen
Hang hoch fährt zu essen, stellt sich als recht kompliziert raus.
Ich flehe sie schließlich fast an, die verdammte Augebinde abnehmen
zu dürfen, doch sie bleiben standhaft. Deshalb pausieren wir. Klaus
fährt wiederstrebend an den Straßenrand.
Er findet dass wir Zeit
verschwenden. Wieso haben wir es denn so eilig? Ach richtig, die
Sweet 16 Party! Fällt es mir wieder ein.
„Wir werden zu spät zur
Feier kommen!“ sage ich verzweifelt.
„Nein, werden wir nicht,
versprochen“ sagt Johann, und drückt mich an sich. Ich meine in
seiner Stimme zu hören dass er schmunzelt. Ich gebe mich mit der
Antwort zufrieden.
Auch
in einem stehenden Auto ist das essen schwierig. Ich glaube mein
Gesicht war am Ende ziemlich eingesaut, dem prusten der Anderen zur
Folge. Ich finde das gar nicht so lustig, und verlange nach einem
Taschentuch. Eine geraume Zeit später, Laila ist eingeschlafen (es
ist gerade sehr still) meint Belli plötzlich „Lasst uns >Ich
sehe was was du nicht siehst< spielen". Ich drehe mich
schweigend zu Belli. Johann ebenso.
Endlich rafft sie es. „oooohh“.
Dann ist es wieder still.
„Wie wär's mit Musik?“ Fragt Klaus. Es
war eine rhetorische Frage, denn er schaltet das Radio sofort an, und
es ertönt ein Song den ich nicht kenne. Den keiner der anwesenden
Adeligen in diesem Auto kennt. Klaus nennt uns den Song und die
Gruppe, und dann sagt er „Da sieht man mal wie sehr eure Eltern
euch von der Außenwelt abschotten“
„Mhm“ stimmt Laila ihm im
Namen von allen zu. Ich werde aber hellhörig als ich den Namen der
Gruppe höre. Von dieser Boy-band habe ich doch schon mal gehört.
Oder besser gesagt, ich habe ihr Logo einen Tag lang unwissend mit
mir herumgetragen.
Ich seufze. Ach, Erinnerungen.. fünf Minuten
später singen wir ausgelassen und laut die eingängigen Refrains der
Lieder mit, so laut dass Klaus sein Navi fast nicht mehr hören kann,
bis wir außer Puste sind.
Plötzlich ruft Laila aufgeregt: „Guckt
mal es schn..“ da unterbricht sie sich und beendet den Satz mit
„Äh, nichts.“ Misstrauisch verziehe ich das Gesicht. Ich merke, dass Isabella sie in die Seite knufft. Den Rest der Fahrt zerbreche ich
mir den Kopf darüber, was sie gemeint haben könnte. Ich verfalle in
Tagträume und erschrecke mich richtig als Klaus mit seiner tiefen
Stimme verkündet: „ Wir sind da!“
Wir räkeln uns. Belli wirft
einen Blick auf ihre Uhr, von der ich weiß dass sie lila und
mit kleinen Feen geziert ist- und teilt uns mit, dass wir genau 4
Stunden, 13 Minuten und 7 Sekunden unterwegs gewesen wären.
Alter,
das ging schneller vorbei als ich dachte. Aber jetzt will ich hier
raus. Am liebsten würde ich Belli aus dem Auto schubsen, um
schneller draußen zu sein, sodass ich endlich Augenbinde abnehmen
und mich kratzen kann.
Außerdem will ich wissen wo wir sind!
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