Mittwoch, 25. Mai 2016

Freundschaft


Freundschaft.
Das ist ein starkes Wort, welches viele viel zu wahrlos verwenden. 
Die, die Facebook-"Freunde" als richtige Freunde interpretieren, oder meinen, ihr ganzes Sport Team zu lieben. Nenenene. Eine Freundschaft ist keine Freundschaft, wenn sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht, das ist einfach so. Und wenn sich jemand als dein Freund bezeichnet, dich aber ständig verletzt, dann läuft da was falsch. Oder wenn sich der eine als was besseres fühlt, bah. Freundschaft ist anders. Freundschaft ist wenn man sich auf einer Wellenlänge befindet. Wenn man für den Anderen da ist, das ist Freundschaft. Oder siehst du das anders? 
Deshalb habe ich euch mal ein paar Dinge aufgelistet, die Freundschaft ausmachen:D

Freundschaft ist für mich, wenn man sich alles erzählen kann. Weil man weiß man kann ihm/ihr vertrauen.
Freundschaft ist, wenn man einfach nur da sitzt und nicht redet, doch es ist nicht peinlich.
Freundschaft ist, nur ein Wort zu sagen, und der andere weiß worum es geht.
Freundschaft ist, nur ein Wort zu sagen, und dann gleichzeitig loßzulachen, weil der andere sich an die Situation erinnert, durch nur dieses Wort.
Freundschaft ist wenn man sich zum Lachen bringen kann.
Freundschaft ist, wenn man Erinnerungen, Erlebnisse, tolle bis schreckliche Augenblicke teilt.
Freundschaft ist, wenn man in Erinnerungen schwelgen kann. Wenn man sagt "Erinnerst du dich..."
Freundschaft ist, wenn man sich nicht schämen muss.
Freunschaft ist, wenn man füreinander da ist.
Freundschaft ist, wenn man sich Mühe macht.
Freundschaft ist, wenn einem der Andere wichtig ist.
Freundschaft ist, wenn man teilt.
Freundschaft ist, wenn man den anderen vermisst.
Freundschaft ist, wenn man den anderen Umarmen kann, und nie mehr loßlassen.
Freundschaft ist, toleranz.
Freundschaft ist, wenn man Kompromisse macht.
Freundschaft ist, wenn man sich nach dem Streiten wieder verträgt.
Freundschaft ist, wenn man sich lieb hat, und das zugeben kann.
Freundschaft ist, wenn das Geschlecht egal ist.
Freundschaft ist, ein Telefonat nicht mit hallo beginnen zu müssen.
Freundschaft ist, wenn sich Telefonate stundenlang ziehen, und es stört keinen.
Freundschaft ist, wenn man sich hinsetzt und alles aufschreibt, was eine Freundschaft ausmacht.
Freundschaft ist wichtig.
Freundschaft ist sogar sehr, sehr wichtig.

Dieser Text ist ein praktischer Anlass, um mich mal bei meinen Freunden zu bedanken. Ihr wisst Bescheid! Danke an K. S. N. und E. weil ihr immer für mich da seid (Außer im Uhrlaub ohne Internet). Und danke an M. Du bist zwar selten da, aber Freunde sind wie Sterne, so fern, und doch so nah;)
Genug kitschigkeit<3

Dienstag, 24. Mai 2016

PART 2
Teil 8


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin




(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Ich öffne mühsam die Augen. 
Das Rauschen hat aufgehört, ich sehe verschwommen eine ältere Frau vor mir, die eine weiße Haube trägt. Als sie bemerkt dass ich aufgewacht bin, setzt sie mich auf. 
Ich stütze mich mit den Händen ab, um nicht sofort wieder umzukippen. 
Langsam sehe ich wieder scharf. Jemand drückt meine Hand... Ob das wohl der Prinz ist? Ich drehe den Kopf. Es ist Belli. Plötzlich wird mit einem Ruck mein Korsett geöffnet. 
Ich schnappe nach Luft, wie ein Fisch, der endlich wieder zurück ins Wasser geworfen wurde. Dadurch verschlucke ich mich natürlich. 
Nach dem Hustenanfall stehe ich vorsichtig auf. Meine Beine fühlen sich an wie Gummi. Belli stützt mich und erzählt mir aufgeregt wie überfordert mein Prinz war, und wie dramatisch ich aussah. Und dass er sich aus dem Staub gemacht habe. Wie nett. 
Wir verlassen das Krankenzimmer durch die rechte Tür. 
Die alte Krankenschwester geht zur linken und ruft raus „Die Nächste!“ 
Ich drehe mich um und sehe wie schon die nächste ohnmächtige Prinzessin rein geschleppt wird. Wir betreten den Ballsaal, die Band ist gerade mitten in einem Lied. 
Also setzten wir uns zu unseren Müttern, bis das zu Ende ist.
Als die letzten Töne klingen stehen wir auf, und begeben uns wieder ins Geschehen. 
An der Wand hängt ein prunkvoll verzierter Spiegel, in dem ich mich kurz prüfend betrachte. Meine Wespentallie ist nun keine Wespentallie mehr, aber das ist ok, immerhin kann ich jetzt wieder atmen. 
Für die Blasenpflaster die Bellis Mutter mir angeboten hat bin ich übrigens sehr dankbar. Ich stehe jetzt mittendrin und versuche so wenig verloren auszusehen wie möglich. Schließlich werde ich aufgefordert. Ich scanne den Jungen kurz von Kopf bis Fuß. 
Über 1.80, hellblauer Anzug mit Rüschen, dunkelblondes gestyltes Haar, freundliches Gesicht. 
Ich nicke und nehme die mir angebotene Hand. Wir suchen uns einen freien Platz auf der Tanzfläche. 
„Ich bin Johann“ ruft er mir zu. 
„Nicht Jojo?“ Frage ich, fast schon überrascht.
„Nein“ antwortet er amüsiert. 
„Ich heiße Rosalie“ teile ich ihm mit. 
„nicht Rosi?“ -“nein!“ 
Er lacht. Johann sieht süß aus wenn er das tut. Viel sympathischer als dieser Sigi, der sich vorhin einfach aus dem Staub gemacht hat. 
Horst und Kevin stimmen das Lied an. „Shut up and dance“ stelle ich fest. „Gut, mach ich!“ antwortet Johann, wohl wissend dass das Gesagte nicht an ihn gerichtet war. 
Neben Horst steht eine junge Frau, sie trägt ein rotes Kleid. Horst der Glatzkopf schaut neidisch auf ihr volles, schwarzes Haar. Ach, nennen wir sie mal Schneewittchen. 
Sie singt den Text. Diesmal konzentriere ich mich weniger auf die Schritte, sondern denke daran auch mal Spaß zu haben. 
Und wie durch ein Wunder trete ich Johann trotzdem nicht auf die Füße. Ich wechsel meinen Tanzpartner nichtmehr. Er dreht mich zum Glück auch nicht so schnell wie Siegfried. Neben mir tanzt Belli mit einem Mädchen dass ein grünes Kleid trägt. 
Belli und ich lächeln uns an. 
„don't you dare look back, just keep your eyes on me!“ Singt Schneewittchen. 
Aus dem Augenwinkel sehe ich Johann den Text mitsprechen. 
Ich fühle mich angesprochen und drehe mich wieder zu ihm hin, gerade noch rechtzeitig, denn kurz darauf folgt eine weitere Drehung.
Als die letzten Töne des Liedes verklungen sind bin ich fast etwas traurig. 
Johann, Belli, das Mädchen im grünen Kleid und ich, setzen uns auf die Marmorstufen die ins Erdgeschoss führen. Bellis Tanzpartnerin heißt Laila. Sie hat einen asiatischen Touch, und trägt ihr dunkles Haar in einem Bob-Schnitt. Mit ihrem verschmitzten Lächeln ist sie mir sofort sympatisch. 
An dieser Treppe bleiben wir, essen und unterhalten uns bis zum nächsten Song. 
Das wiederholt sich bis Punkt 12. Dann wird eine Abschlussrede gehalten, und alle Teilnehmer bekommen wie immer eine Tasche mit Geschenken im Wert von 1000 Euro, während unsere Limousinen draußen, wie jedes Jahr, einen Stau verursachen.
Tage später
Das stimmt“ tippe ich lächelnd in mein Handy, und schicke die Nachricht ab. 
„Jaaa, Schnee wäre ein Traum“ antwortet Belli.
Laila wirft „Winter ist bescheuert. Immer so kalt!“ ein.
Besser als Regen“ Schreibt Johann, mit einem lachenden Emoji.
Ich würd dich warmhalten“ bietet Belli Laila an, mit einem Herz Emoji.
Die Antwort ist ein Herz Emoji. Und noch einer. Und noch einer.
Ich schalte die Gruppe auf stumm, denn ich weiß dass ich sonst von dem ganzen „bling“ verrückt werde, und wechsle in den Whatsapp Privatchat. 
„Die Beiden sind schon ein süßes Paar“ schreibe ich Johann. 
„Ja“ antwortet er. 
„Aber wir sind süßer“. Darauf gibt es nur eine richtige Antwort, den Herz Emotion.

Hui, das war nun das letzte Kapitel der Prinzessinnen Geschichte, Teil 2. Seid ihr traurig, dass es vorbei ist? Ich hoffe das Ende hat euch zumindest ein Wenig überrascht;) Ein dritter Teil ist fertig, wann ich ihn hochlade - I don't know.. 

Montag, 23. Mai 2016

PART 2
Teil 7


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)

Schnell sammeln sich jegliche Prinzen und Prinzessinnen im riesigen Ballsaal. 
Ein kleiner, dicker Mann im lila Anzug klettert auf die Bühne, und sagt dann laut in ein Mikrofon: „Joa, es kann dann los gehn´!“ Mehr Erklärung braucht es nicht. 
Jeder weiß ja sowieso Bescheid. In genau 3 ein halb Minuten beginnt das erste Lied. 
Bis dahin muss jeder einen Partner bzw. eine Partnerin gefunden haben. 
Da die Zahl an adeligen Jugendlichen gerade ist, wird auch keiner leer ausgehen. 
Meine einzige Sorge: Was wenn für mich nur so ein Hesslon* übrig bleibt? 
Belli verschwindet sofort mit einem ebenfalls 13 Jährigen an der Hand. 
Und ich habe Glück, ein recht gut aussehender Junge fordert mich auf. 
Ich scanne ihn kurz von Kopf bis Fuß. Dunkler Standard Anzug, Nussbraune Löckchen, höchstens 1,80. Ich nicke und nehme die mir angebotene Hand. 
Kurz sehe ich in seinem Gesicht den „Ha, guten Fang gemacht“ Blick. 
„Ich heiße Rosalie“ Sage ich und lächel ihm zu. „Ich bin Siggi“ antwortet er. 
Man merkt wie sehr er versucht cool zu sein. 
„Also Siegfried“ Schlussfolgere ich. „Hm ja“ gibt Siegfried widerwillig zu. 
Der dicke Mann im lila Anzug, ach nennen wir ihn mal Kevin, sitzt mittlerweile an einem Flügel und stimmt den ersten Ton an. 
Alle haben sich gefunden, und verharren nun bewegungslos in der Anfangsposition. 
Die meisten Lieder des Abends sind auf „die Jungend“ abgestimmt, nur der allererste Tanz ist traditionell, immer ein Wiener Walzer. Die Eltern haben sich im Torrahmen versammelt und beobachten jetzt stolz ihre Schützlinge. 
Neben Kevin hockt ein anderer Mann am Schlagzeug, nennen wir ihn mal Horst der den Takt spielen wird damit man nicht die ganze Zeit mit Zählen beschäftigt ist. 
Mit einem Tusch signalisiert Horst uns zu beginnen. Wie ich es gelernt habe schaue ich meinem Partner in die Augen, und bewege meine Füße in den geübten Schritten. 
Mit meinem Kopf bin ich ganz wo anders. Synchron drehen sich alle Pärchen, alle Figuren erfolgen gleichzeitig, denn jeder hat die gleiche Choreografie gelernt. 
Siggi wirbelt mich gekonnt umher. Von außen sehe ich ganz ruhig aus. 
Nichteinmal außer Atem bin ich. Doch innen ist Chaos. Es gibt nur einen Grund das ich nicht schnaufe wie ein Nilpferd, und der ist dass ich keine Luft bekomme. 
Mir wird immer schwindeliger. Das Korsett schnürt mir die Atemwege zu, ich fühle mich wie ein Fisch den man brutal an Land gezogen und auf Stelzen in ein Karussell gesetzt hat. Horst und Kevin scheinen immer leiser zu werden, stattdessen rauscht es. 
Und dann wird alles schwarz.
*Hesslon= Jemand dessen Aussehen die Steigerung des Gegenteils von attraktiv beschreibt.

Samstag, 21. Mai 2016

PART 2
Teil 6


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Ich atme tief durch. Was nicht so einfach ist, denn mein Korsett schnürt mir die Atemwege zu. Erstaunlich wie brutal Kunststoff sein kann. 
Ich mache ein paar vorsichtige Schritte nach vorne. Gar nicht so einfach, denn ich trage hohe, goldene Sandaletten, die Aschenputtel bestimmt neidisch machen würden. 
Ich halte mit der linken Hand vorsichtig den vorderen Saum meines wunderbaren Kleides fest, um nicht zu stolpern. Um meine Hände schmiegen sich seidene Handschuhe. 
Zwei Bedienstete öffnen mir das riesige Tor zum Ball Saal, und ich schreite so elegant wie möglich hinein. Direkt daneben wartet Isabella auf mich, sie sieht wie immer herzallerliebst aus, in ihrem Flieder-rosa-Glitzerkleid, wie eine Disney Prinzessin. 
Ihre Augen weiten sich, als sie mich erblickt. Zur besseren Darstellung kurz aus Bellis Sicht:
>Rosalie steht vor mir, und schaut mich abwartend an. Wow. Sie sieht unglaublich aus. Goldene Sandaletten, beiges, schimmerndes Kleid mit weißer Spitze und weißer schleife. Wespen Talie, Schulterfrei, dafür eine Kette mit kleinen lila schimmernde Diamanten. Passende Ohrringe, und ein hübsches Diadem, weiße, lila schimmernde Edelsteine, passend zu... ihren Haaren! Mir klappt die Kinnlade runter. 
Lila, glänzende Haare um-schmiegen seidig ihr Gesicht. Die Farbe wird nach unten hin heller. 
„wow. Du siehst unglaublich aus!“ flüstere ich. 
„Was?“ fragt sie. Die Musik ist zu laut. 
„Du siehst unglaublich aus!“ rufe ich. 
„Danke, find ich auch“ sagt sie zufrieden, ihre Augen scheinen zu leuchten.<
Darf ich mal anfassen?“ fragt Isabella
„Naguut“ sage ich bereitwillig und lehne mich zu ihr hin. Vorsichtig fahren ihre Finger durch mein Haar. Fast andächtig. Schließlich hat sie sich wieder gefasst, nimmt meine Hand und sagt „Komm, ich zeig dir alles“.
 Dann zieht sie mich mit sich, ich lasse es geschehen.

So einen Ball im 21. Jahrhundert ist recht anders als zum Beispiel im 19. 
Diese Mischung aus Party und oldschool Ball kreieren eine interessante Atmosphäre. 
Eine beeindruckende Feier, selbst für uns Adelige, die ein "prunkvolles" Leben gewöhnt sind.
Auf einer kleinen Tribüne sitzt eine Band und spielt irgendein drei viertel Takt Pop Lied. Sozusagen Hintergrundmusik. 
„Komm, da drüben sitzen unsere Mütter“ sagt Belli. 
Sie hält immer noch meine Hand und zieht mich so mit sich. Ich ermahne sie langsam zu laufen, da ich sonst wahrscheinlich über meine eigenen Füße stolpern, mir alles brechen und den Abend versauen würde. An den Ballsaal schließt sich ein kleinerer Raum an, der mit einem Torbogen ohne Tür verbunden ist. 
Dort sitzen die Eltern, größtenteils Mütter. Am Tisch vorne Links sitzen meine und Bellis Mutter, außerdem zwei andere Königinnen, die ich nicht kenne. 
Wir kommen näher. Gleich werde ich vor ihr stehen. Ich bin so gespannt auf ihre
Reaktion. „Mami, Rosalie ist jetzt auch da“ sagt Isabella fröhlich zu ihrer Mutter. 
Diese begrüßt uns ebenso fröhlich. Die Beiden sehen sich unglaublich ähnlich. 
„Schick“ sagt sie, und zwinkert mir zu. Ich lächle und drehe mich dann zu meiner Mutter, die das Gespräch mit der Dame neben ihr unterbrochen hat. 
„Hallo Mama“ sage ich, fast zaghaft. Mir fällt zu spät ein, dass ich sie zumindest in der Öffentlichkeit Mutter hätte nennen sollen. 
Aber auf diese Regel achtet Belli eh noch weniger als ich. Mama hebt ihren Kopf und betrachtet mich. Meine Hände beginnen in den Handschuhen zu schwitzen. 
Plötzlich bin ich nervös. Sie wird sicher böse sein. 
Dann macht sie ihren Mund auf und sagt leise „Du siehst toll aus, Schatz“! 
 Ich bemühe mich nicht allzu dumm aus der Wäsche zu schauen. „Es gefällt dir“?! Flüstere ich zurück. „Ja, die Farbe steht dir echt gut“. 
Ich bin perplex und beuge mich zu ihr herunter um sie in den Arm zu nehmen. 
Sie riecht gut. Da gongt es, wir wissen alle was das bedeutet. 
Eilig richte ich mich auf und Belli klettert von Schoß ihrer Mutter. 
Man merkt dass sie jünger ist als ich. Als ich einen Meter entfernt bin höre ich die fremde Königin zu meiner Mutter sagen „Sie haben eine sehr hübsche Tochter!“ 
Ich lächel von einem Ohrring zum andern, denn ich kann mir vorstellen wie Mama jetzt geschmeichelt errötet. 

Donnerstag, 19. Mai 2016

PART 2
Teil 5


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)

Es dämmert schon. Vorsichtig schleiche ich durch die kleine Tür in der Mauer. 
Auf Zehenspitzen, obwohl das nicht verhindert dass das Gestrüpp, welches die Tür tarnt, raschelt. Man könnte sich nun wohl fragen, wieso ich den Schlosshof auch diesmal nicht durch das riesige prunkvolle Tor betrete, wo nichts raschelt. Fragt mich was leichteres. 
Der nette Diener, welcher innen auf mich wartet, schaut mich verwundert an. 
„Guten Abend, ich geh dann mal“ sag ich, und drück ihm meine Jacke in die Hand. 
Er muss meine Haare gesehen haben. Aber die habe ich doch so sorgfältig unter die Mütze gesteckt! Vielleicht liegt es auch an meinem Outfit.. 
„Warte“ sagt er und zupft mir ein Ästchen von der Mütze. Blätter rascheln. 
„Gern geschehen“ sagt er freundlich, und verschwindet. Verdutzt sehe ich ihm hinterher. Netter Kerl, obwohl er mir einen Schrecken eingejagt hat, ich dachte schon er wollte meine Mütze abnehmen. 
Erschöpft betrete ich den Aufzug, fahre hoch und eile in mein Zimmer. 
Von dort aus melde ich meinen Eltern per Whatsapp das ich wieder da bin. 
Dann nehme ich endlich die Mütze ab, und schüttel meine Haare aus. 
Ich stehe vorm Spiegel und starre mich an. Ich kann es selbst noch nicht fassen. 
„wow“ hauche ich. Im Laufe des Abends renne ich immer wieder zum Spiegel. 
Als ich schon im Bett liege, rufe Belli mich an. Sie erzählt mir von dem wunderschönen Kleid was sie sich ausgesucht hat, es sei Fliederfarben, helles Flieder, wenn nicht schon rosa, es glitzre, es habe Perlen, Schleifen, alles! -Erzählt sie selig. 
„Oh scheiße“ denke ich. Ein Kleid. Darum sollte ich mich vielleicht auch mal kümmern. Ich will das Telefonat panisch beenden, doch dann beginnt Belli vom Ball zu schwärmen. Und ich finde es total interessant. Dass dort bestimmt mehr als Hundert Prinzen und Prinzessinnen sein werden, dass sie den Ballsaal schon gesehen habe, und der sei toll. 
„Und das Buffet?“ frag ich interessiert. „Das natürlich auch“ versichert sie genervt. 
Erst eine Stunde später legen wir schließlich auf. Ein paar Minuten liege ich einfach nur da und starre verträumt Löcher in die Luft.
Dann erinnere ich mich daran dass ich noch immer kein Ballkleid habe, und ich hüpfe aus dem Bett, bleibe in den Samtvorhängen hängen, falle, doch fange mich im letzten Moment. Blaue Flecken kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. 
Dann renne ich mit wehendem Nachthemd aus dem Zimmer. 
Zum Glück fällt mir dann ein, dass ich fast nichts an habe. Zwei Minuten später verlasse ich mein Zimmer ein zweites Mal, diesmal trage ich meinen orangenen Onesie. 
Außer Atem klopfe ich an die Tür unseres Stylisten, der zugleich auch Schneider ist. „Ich..brauch..ihre..Hilfe“ keuche ich. Für Queen-Homeshopping ist keine Zeit mehr. 
Erst sieht er mich belustigt an. Doch schnell erkennt er den offensichtlichen Ernst der Lage, und lässt mich rein. Dann kommt ein ausführliches Interview, denn er muss ja wissen wie das Kleid aussehen soll. 
Schließlich zeigt er mir Stoffe, Schnitte, Muster, Accessoires, ich habe richtig Spaß. Während er Maße nimmt sagt er beiläufig „hübsche Frisur übrigens. Die Farbe steht dir sehr gut“ „Danke“ sag ich geschmeichelt. 
Ich bin so froh über das Kompliment dass ich mich nicht einmal ärgere dass er meine Haare überhaupt gesehen hat. Ich wollte sie eigentlich versteckt halten, bis zum Ball. 
Dann erinnere ich mich, dass der Typ mich vorhin in ein Fangirl T-Shirt gesteckt hat, und beschwere mich. Doch er lacht nur. Egal, ich verzeih im, spätestens als ich das wunderschöne Endprodukt sehe. Zwar erst digital, aber wow. Einfach wow. 
Ich bedanke mich überschwänglich und drohe ihm, dass wenn er sich so was wie 1D auf meinem Kleid erlaubt, er Angst um seinen Job haben sollte. 
Er nickt ernst, doch seine Augen lachen weiter. Echt sympathisch der Mann. Obwohl meine Drohung gar nicht so un-ernst gemeint war..

Teil fühünf! So nah am großen Tag! Seid ihr aufgeregt? Ich kann euch versprechen: Das wird ziemlich lustig, und vielleicht..Hoffentlich wird euch das ein oder andere mächtig überraschen:D


Freitag, 13. Mai 2016

PART 2
Teil 4


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Kleines, geht's dir gut?“  Fragt meine Mutter vorsichtig. „Ja natürlich!“ erwidere ich lächelnd, und beiße in mein Brötchen. 
Sie nickt, scheint mir aber nicht wirklich zu glauben. 
„Du bist seit ein paar Tagen so anders“ Stellt sie leise fest.
 Ich reagiere darauf nicht. Mein Vater hat mal wieder nicht zugehört und sagt: 
„Wie geht es dir, so nah an deinem großen Tag?“ 
 „Gut“ antworte ich, amüsiert von dem genervten Blick meiner Mutter. „Mama, darf ich morgen in die Stadt gehen?“ Frage ich unvermittelt. 
Mama ist so überrascht dass sie vergisst mich wegen des Wortes >Mama< zu rügen. „Was, wieso denn?“ Fragt sie mich irritiert. „Ich möchte zum Frisör.“ 
Wieder beiße ich ins Brötchen. Ich sehe in ihren Augen einen Hoffnungsschimmer. 
Sie denkt dass ich sie mir nun endlich meine Haare nachfärben und sie somit vom Anblick der Zweifarbigkeit erlösen werde. „Der Frisör kann doch zu uns ins Schloss kommen..“ 
„Nein“ unterbreche ich sie. „ Ich will mal wieder rausgehen, ich fühle mich schon total eingeengt. Ich lasse sie mir nur färben, wenn ich raus darf. Allein.“ 
Ich weiß, ich habe schon gewonnen. Mama möchte eine schöne Tochter zum Ball gehen sehen. So schön dass andere Königinnen sagen „Oh, sie haben aber ein hübsches Mädchen“. Dazu bietet sich jetzt die Möglichkeit. 
„Naguuut“ Windet sie sich. „Aber kleide dich unauffällig!“ „Wird gemacht“ versichere ich, vergeblich versuchend mir meine Vorfreude nicht so anmerken zu lassen.
Ich war so lange nicht mehr außerhalb der Schlossmauern. Und „Unauffällig kleiden“ bedeutet dass ich so aussehen darf wie ein stinknormaler Teenager, ist das nicht schön? 
Ich muss mir sofort ein Outfit aussuchen, tanzen üben und an meinem Plan feilen! 
Es kommt mir so vor als würden meine Eltern heute extra langsam frühstücken nur um mich aufzuhalten!
kurz darauf
Ich atme tief durch und quetsche mich dann durch eine kleine Tür in der Schlossmauer. Das große Tor zu nutzen wäre zu auffällig. 
Anstelle der Krone bedeckt meinen Kopf heute nur eine kleine rosa Mütze. 
Des Weiteren trage ich eine enge Jeans mit eingerissenen Knien. 
Ich kapier nicht wieso man so was freiwillig tragen sollte. Die Jeans ist total unbequem und meinen Knien ist kalt. Oben herum wärmt mich ein heller Frühlingsmantel, darunter trage ich ein Shirt mit der Aufschrift „I love One Direction“ darunter "1D" in einem Herz. 
Keine Ahnung was das ist, muss wohl eine Marke sein. Auf jeden Fall hat der Stylist der mir dieses Shirt empfohlen hat auf meine Frage was „one direction“ ist, nur gelacht. 
Aber welche Marke nennt sich „Eine Richtung“? Nevermind. 
Die Boots an meinen Füßen machen es schwer sich nicht wie ein Elefant fortzubewegen. Obwohl ich von meinem Tanzlehrer letzte Woche beigebracht bekommen habe, wie man besonders Prinzessinnen-like, also elegant, geht. 
Den Weg kenn ich. Ich habe ihn ausführlich auf google-earth studiert. 
Der Unauffälligkeit wegen laufe ich die 20 Minuten bis zur Stadt..
Als ich in die Altstadt einbiege, wo Samstags immer ne Menge los ist, (was gut ist, denn so falle ich nicht auf) pfeift mir ein Junge hinterher.
Ich drehe mich irritiert um. Was will der von mir? „Hey Süße, hübscher Arsch“ ruft der Junge, der bei näherem Betrachten ziemlich hässlich ist. 
Angeekelt von so viel Dreistigkeit, mache ich mich aus dem Staub. Ich schwöre, wenn sich ein Prinz das morgen erlaubt, wird er denn Ball kriechend oder zumindest mit einer roten Wange verlassen!
Der Frisörsalon ist nicht besonders groß, dafür aber professionell und gemütlich. 
Den Hairstylisten kenne ich schon lange. Er prahlt ständig damit, mir damals meinen ersten Haarschnitt verpasst zu haben. 
Und ich werfe ihm immer noch vor, mir dieses widerliche Blond gefärbt zu haben. 
"Hallo Rosi, was eine Überraschung!“ Sagt Milo überschwänglich, als ich zur Tür rein komme. Als ob wir nicht heute Vormittag einen Termin ausgemacht hätten.
“Nenn mich nicht schon wieder Rosi“ beschwere ich mich als Begrüßung. 
Nachdem er mich wie immer fast erwürgt hat mit seiner Umarmung, komme ich endlich dazu im mein Anliegen zu erklären. Milo guckt erst mal überrascht, dann verschmitzt. 
Er findet schnell gefallen an der Idee und freut sich richtig, fast so sehr wie ich. Schließlich ziehe ich endlich meine Jacke aus, dazu bin ich vorher gar nicht gekommen, und dann kann's losgehen. Oder auch nicht. Es kann erst losgehen, nachdem Milo aufgehört hat über den Aufdruck meines Shirts zu lachen. 
Er hat erst mal nur schmunzelnd drauf geschaut, doch als ich ihn dann fragte was für eine Marke eins de ist, kann er sich nicht mehr halten. 
Erst später als ich schon mit eingepackten Haaren im Frisör Sessel sitze und an einem Kinderpunsch nippe, erklärt er mir was es mit dieser „Marke“ auf sich hat.
„Jaguuuut“ erwidere ich nur.

Teil 4! Rosalie ist aus dem Schloss "entkommen" doch was zur Hölle hat sie mit ihren Haaren vor? o.o Seid gespannt:D

Donnerstag, 12. Mai 2016

PART 2
Teil 3


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Unzufrieden liege ich dann im Bett, und schlafe auch so ein.
Was schlecht ist, denn dementsprechend ist auch mein Traum. De-javue.
Ich renne keuchend den dunklen Gang entlang. Nein, ich sehe mich, also Rosalie
keuchend den Gang entlang rennen.
Und ich weiß was gleich passieren wird. „Pass auf, halt an!“ Will ich mir zurufen, doch Rosalie hört mich nicht. Ich bin nur stille Beobachterin.
Ich sehe mein 14-Jähriges Ich ins Unglück laufen. Ich habe Angst und dann passiert das Befürchtete auch. Rosalie bleibt nicht stehen, klatscht gegen die Wand, ich höre einen Knochen brechen und Rosalies überraschten Schmerzensschrei.
Ich sehe wie sie, also ich, zu Boden fällt, spüre den Schmerz, es ist grausam. Rosalie sitzt da, an die Wand gelehnt, bereit zu kapitulieren.
„Nein“ sage ich „Du musst weiter, rette dich!“
 Rosalie hebt den Kopf und sieht mir in die Augen. Es ist so creepy. „Wieso sollte ich?“
Sagt sie trotzig. „Weil du sonst stirbst!“ antworte ich mir erbost.
„Du darfst nicht aufgeben!“ So ist das damals aber nicht gelaufen.
„Das sehe ich nicht ein“. sagt Rosalie, doch sie steht auf.
Erleichtert folge ich ihr. Und dann sagt sie ganz ernst, während sie mich immer noch ansieht:
„Ich bin entteuscht von dir.“ „Hä?“ „Wir haben uns geschworen niemals aufzugeben.
Wenn etwas nicht passt es zu ändern. Koste es was es wolle.“ erklärt sie und zeigt auf ihr Blut überströmtes Gesicht. „Hör auf diesen Schwur zu brechen, stell dich deinen Problemen du Feigling!“ ruft die 14-Jährige Rosalie.
Diese Worte hallen in meinen Ohren, als ich schlagartig aufwache.
Das war so gruselig. Ich habe mir selbst eine Standpauke erteilt.
Werde ich langsam verrückt? Und doch habe ich recht, denke ich. In dieser Nacht schlafe ich nicht mehr. Ich denke nur.
Ein paar Tage später
Aufstehen Prinzessin, der Morgen lacht“ trällert unser Butler von der Tür her.
Ich richte mich auf und lächel ihn an. Der Butler verlässt mein Zimmer. Er ist fassungslos.
Ich schließe die Augen. Vogelgezwitscher. Wie jeden Morgen. Das klingt schön, auch
wenn ich weiß dass die Geräusche von Lautsprechern vor meinem Fenster stammen.
Ich dehne meinen Oberkörper erst nach Links, dann nach Rechts und gähne ausführlich.
Beim Dehnen nach links knacken meine Knorpel und beim Dehnen nach Rechts, fällt mein Blick auf den Nachttisch.
Was ich dort erblicke, bringt mich schon wieder zum Lächeln. Und ich spreche von der mit Diamanten besetzten Krone, nicht nur von dem kleinen unscheinbaren Ding daneben.
Ohne Stöpsel in den Ohren schäle ich mich summend aus meiner Decke, schiebe die Samtvorhänge weit auseinander und schwinge mich aus dem Bett.
Einen Moment lang stehe ich einfach nur da. Was jetzt? Ohne das Hinfallen habe ich plötzlich eine Lücke in meiner Morgenroutine.
Dann klopft es an meine Tür. „ kann ich ihnen nun beim Ankleiden helfen?“
höre ich die über-höfliche Stimme, meiner Zofe. „Ja, gerne“ sage ich laut.
„WAS?“ Fragt sie überrascht. „Ja gerne!“ Wiederhole ich freundlich.
Sie öffnet die Tür, sieht verwirrt aus. „Aber ich hab gar keine Zeit!“ stottert sie.
„dich anzukleiden habe ich schon lange aus meinem Zeitplan gestrichen“.
„Nicht schlimm“ sage ich grinsend und lasse sie gehen.
Hätte ich mir ja denken können. Nicht schlimm, in meinem Alter möchte man sowieso nicht mehr von jedem x-beliebigen Menschen unbekleidet gesehen werden.
Mein nächster Gang führt ans Fenster, aus dem ich mich beuge und mit einem Hieb, den Lautsprecher zum Schweigen bringe. Stattdessen schließe ich meinen MP3 Player daran an. „Always look on the bright side of life“ tönt es durch mein Zimmer.
Ich gehe zufriedenen zum Schminkspiegel und betrachte mich.
Zweifarbige verstrubbelte Haare und ein paar Hautunreinheiten. Ich zwinker mir zu, und betrete dann meinen Kleiderschrank.
Hier sind alle Farben des Regenbogens vertreten, es hängen mehr als 30 Kleider an goldbesetzten Haken. Wie währ's heute mal mit Rosa?
Fröhlich singend ziehe ich ein rosa Kleid mit weißer Schleife um die Taille an.
Dann verbringe ich 30 Minuten im Bad und setze zuletzt mein Krönchen auf...
„Tag, ich komme“, flüstere ich.

Das war nun Teil Drei. Was wird wohl noch kommen, an diesem Tag? Rosalie wird schon noch was interessantes vorhaben, das ist sicher.. Ich hoffe ihr seid gespannt<3

Mittwoch, 11. Mai 2016

PART 2
Teil 2


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)

Eins zwei drei, eins zwei drei, gut, und jetzt nochmal ohne mich zu treten“. 
Weist Belli mich an. Ich gebe mir Mühe, und es geht auch. Doch als sie sagt ich soll nicht auf unsere Füße, sondern in ihr Gesicht schauen, weil das sonst auf dem Ball total unromantisch wäre, komme ich aus dem Konzept. 
Ich stolpere, wir taumeln und können uns nur im letzten Moment halten. 
Meine beste Freundin Isabella lacht, doch mir ist eher zum Heulen zu mute. 
Ich werfe mich mit einem Jammerlaut aufs Bett und nuschel in die Kissen 
„Wieso tu ich mir das an?!“ 
Belli setzt sich neben mich, und tätschelt meinen Rücken. 
„Tradition“ erwidert sie schließlich. 
„Und Spaß, und Prinzen!“ fügt sie voller Freude hinzu. 
Ich richte mich auf und sehe sie an. 
„Würde es deine Illusion zerstören wenn ich dir sage dass das Realität und kein Märchen sein wird, indem man einfach seinem Traumprinzen in die Arme stolpert?“ 
Sie zieht eine Schnute, dann müssen wir beide lachen. „Na wer weiß?“ 
Sagt sie schließlich, siegessicher. Ich schüttel verständnislos den Kopf.
Nach ein paar Minuten Stille, in der wir beide einfach in Gedanken versunken da liegen, springt Belli plötzlich auf und weckt mich unsanft aus meinem Tagtraum. 
„Zeit zum Shoppppenn!“ Ruft sie, bebend vor Vorfreude. 
Ich verziehe das Gesicht. Wie schafft sie das, immer so voller Tatendrang zu sein?! Ergeben stehe ich auf, gehe quer durch den Raum und schiebe schließlich einen großen geblümten Vorhang zur Seite. 
Dahinter... Ein Smartboard, weiß, prunkvoll und 2 Quadrat Meter groß. Isabella zeigt sich nicht im Geringsten beeindruckt. Verwöhnte Prinzessin eben.
Es gibt eine Seite namens Queen-Homeshopping. Das sagt schon alles. 
Wir finden beide auch nach einer Stunde noch nicht unser Traumkleid. 
Das liegt in meinem Fall daran dass mir Keins gefällt, und bei Belli ist das Problem, dass ihr ALLE Kleider gefallen. 
Alle paar Sekunden quietscht sie vor Entzücken. So kann das nicht weiter gehen. Ich muss nachdenken. Zum Glück wird Isabella um Punkt 8 Uhr von Ihrer Amme abgeholt. 
Ich brauch jetzt Zeit für mich, denn in meiner Stimmung, geht mir Belli mit ihrer ewigen Freude um ehrlich zu sein auf die Dauer echt auf die Nerven. 
Um mich endlich zu entspannen begebe ich mich in meine Badewanne, die so groß ist, wie mancher Leute Badezimmer. Es riecht nach Schokolade. 
Ich schnuppere genüsslich und paddel ein Bisschen mit den Füßen. Schön. 
Wie schwerelos schwimme ich im dampfenden, duftenden Wasser, die Augen geschlossen. Mir kommen die heutigen Erlebnisse wieder in den Kopf. 
Automatisch spannt sich mein Körper an. Ich atme tief aus, und gehe unter. Schnell tauche ich mit Schaum in den Augen und klatschnassen Haaren wieder auf. 
„Wieso fühle ich mich so schlecht, wenn ich nur an diesen Ball denke?“ 
Ich spreche das zu meiner Überraschung laut aus. Würde ich mir antworten, dass ich einfach keine Lust auf diesen Ball habe, wäre das gelogen. 
Dann würde das, was ich mir seit die Einladung kam vorgelogen habe, nur ausgesprochen. Doch was ist die wahre Antwort? 
Ein paar Sekunden sitze ich völlig regungslos da, atme nicht mal. 
Und dann flüstere ich, ganz leise „Weil ich Angst habe“. 
Ob solche Selbstgespräche wohl ungesund sind? 
„Ich habe einfach Angst“. Sage ich nochmal. Diesmal schon etwas lauter. 
Es fühlt sich gut an, die Wahrheit zu sagen... wenn auch nur zu sich selbst. 
„Doch warum?“ Ich weiß dass ich die Antwort darauf zumindest in meinem Unterbewusstsein weiß, doch ich kann sie nicht aussprechen. 
Ich verstehe mich ja selbst nicht! Frustriert beende ich das Bad, 
wickel mich in mein Handtuch und setzte mich auf den Badezimmer Teppich. 
Ich bin zu unmotiviert um mich abzutrocknen und ins Bett zu gehen. 
Also sitze ich dort eine viertel Stunde, ins Lehre starrend... Dann wird mir zu kalt und ich gehe doch.
Unzufrieden liege ich dann im Bett, und schlafe auch so ein.

Das war nun Teil 2! Na, seid ihr gespannt wie es unserer Prinzessin heute Nacht gehen wird? Also ich bin es, aber nicht deshalb (Denn ich habs ja selbst geschrieben..) Aber auf eure Kommenare:D Schreibt mir gerne, ich freue mich über jedes Feedback... oder einen Flachwitz <3

Dienstag, 10. Mai 2016

PART 2
Teil 1


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Ich sitze auf dem Boden eines großen hellen Saals, mit verspiegelten Wänden, was diesen Raum noch größer erscheinen lässt als er sowieso schon ist. An der Decke wunderschöne Malereien, für die ich momentan aber nichts übrig habe. 
Ich schraube schnaufend eine Flasche Wasser auf und lehre sie.. viel zu schnell, sodass mir etwas mulmig wird. Konzentriert betrachte ich meine hübschen weißen Tanzschuhe, bis mein Atem sich beruhigt hat. 
Mein Lehrer schaut mir dabei genervt zu, was mich aber ganz und gar nicht stört. Schließlich stehe ich langsam auf, und nicke ihm zu. „Na endlisch“ sagt der zierliche Franzose, der mir seit einer Woche verzweifelt versucht, Walzer beizubringen. 
Das muss wohl ziemlich frustrierend für ihn sein, und schmerzhaft noch dazu... denn mit meinen zwei linken Füßen trete ich immer noch ständig auf seine, die definitiv Rechte sind. Aber immerhin im Takt. Mein Tanzlehrer dreht sich um und schaltet die Musik wieder an. Sehr schönes Lied. „So und jetzt loss“, sagt er und hält mir seine Hand hin, die ich so elegant wie möglich ergreife, soweit man Hände elegant ergreifen kann. 
„Und jetzt eins zwei drei eins zwei drei..“ Wir beginnen mit dem Wiege-Schritt. 
So weit so gut. Dann geht der richtige Tanz los. Bis jetzt bin ich ihm noch nicht auf die Füße getreten. Um zu verhindern dass das doch noch passiert sagt er im Takt „Mädchen denk dran, immer zwischen die Beine!“ Ich nicke. 
Ist doch eigentlich ganz schön grade, dieses ruhige Lied, und mein Röckchen bewegt sich sanft zu Musik. Plötzlich, ich bin gar nicht darauf gefasst, dreht mein Lehrer mich mehrmals um meine eigene Achse. Und so schnell! Würde er mich nicht festhalten, wäre ein Fall garantiert.
Als das Lied zu Ende geht, lässt er mich schließlich los, und ich plumpse wie ein Kartoffelsack auf den Boden. 
„Haltung!“ Sagt Mein Lehrer streng, „so was kannst du auf dem Ball ja auch nicht machen.“ 
Ich seufze. Ja, der Ball.
>Später<
Und, wie war's heute?“ Fragt meine Mutter gespannt. 
Ich zucke die Schultern und wühle lustlos in meinen Spaghetti herum. 
„Wie bitte?“ fragt sie, jetzt klingt sie strenger. Ich hebe den Kopf und sage müde „Es war ganz ok“ Sie nickt und betrachtet mich nachdenklich von Kopf bis Bauch. 
Der Rest meines Körpers ist vom Tisch verdeckt. Ich fühle mich nun etwas unwohl. Sie starrt mich oft so an, seit dem Unfall. Also schon ziemlich lange. 
Seltsam diese Frau. Gerade ist ihr Blick auf meine Haare gerichtet. 
Sie sind momentan zweifarbig zwei Drittel Barbie Blond, ein Drittel dunkelblond, mit rötlichem Schimmer, und gehen mir fast bis zum Kinn. 
Deswegen trage ich meine Krone mittlerweile sogar recht gerne, einfach weil sie ein bisschen diesen hässlichen Ansatz verdeckt. 
„Liebes, willst du dir die Haare nicht endlich nachfärben lassen?“ „Nein Mama!“ antworte ich ärgerlich und vielleicht etwas zu laut. 
Das werde ich nie tun, auch wenn sich mich noch tausendmal fragt. Ich hasse dieses Blond. Jedes mal wenn ich meine Haare betrachte ärgere ich mich von neuem. 
Diese Farbe soll raus wachsen und endlich verschwinden, zusammen mit den Erinnerungen die ich damit verbinde. 
„Es heißt >Mutter<! Wie oft noch!“ Ruft Mama erzürnt. Ich nicke nur gedankenverloren und nehme die Tätigkeit des Spaghetti Wühlens wieder auf. Ich hab keinen Appetit. Jedes Mal wenn ich an diesen Ball denke dreht es mir den Magen um. 
Und ich denke ständig daran. 15 Minuten peinliche Stille später, darf ich endlich den Tisch verlassen. Ich atme auf, und mache mich eilig aus dem Staub. 
Gleich bekomme ich Tanz Nachhilfe von meiner besten Freundin Isabella, die in allem wirklich allem talentiert zu sein scheint. 
Ich muss besser werden, um mich auf dem Ball nicht zu blamieren. 
Wieder wird mir mulmig.

Das ist nun der Trailer des zweiten Teils der Prinzessinen Geschichte. Vielleicht ist euch aufgefallen, dass Rosalie mit den Geschichten altert. Nun ist sie 15, und ich habe vor, daraus eine... Fünfologie zu machen. Das heißt, Die Prinzessin bleibt uns noch 3 Jahre erhalten;)