Dienstag, 24. Mai 2016

PART 2
Teil 8


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin




(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Ich öffne mühsam die Augen. 
Das Rauschen hat aufgehört, ich sehe verschwommen eine ältere Frau vor mir, die eine weiße Haube trägt. Als sie bemerkt dass ich aufgewacht bin, setzt sie mich auf. 
Ich stütze mich mit den Händen ab, um nicht sofort wieder umzukippen. 
Langsam sehe ich wieder scharf. Jemand drückt meine Hand... Ob das wohl der Prinz ist? Ich drehe den Kopf. Es ist Belli. Plötzlich wird mit einem Ruck mein Korsett geöffnet. 
Ich schnappe nach Luft, wie ein Fisch, der endlich wieder zurück ins Wasser geworfen wurde. Dadurch verschlucke ich mich natürlich. 
Nach dem Hustenanfall stehe ich vorsichtig auf. Meine Beine fühlen sich an wie Gummi. Belli stützt mich und erzählt mir aufgeregt wie überfordert mein Prinz war, und wie dramatisch ich aussah. Und dass er sich aus dem Staub gemacht habe. Wie nett. 
Wir verlassen das Krankenzimmer durch die rechte Tür. 
Die alte Krankenschwester geht zur linken und ruft raus „Die Nächste!“ 
Ich drehe mich um und sehe wie schon die nächste ohnmächtige Prinzessin rein geschleppt wird. Wir betreten den Ballsaal, die Band ist gerade mitten in einem Lied. 
Also setzten wir uns zu unseren Müttern, bis das zu Ende ist.
Als die letzten Töne klingen stehen wir auf, und begeben uns wieder ins Geschehen. 
An der Wand hängt ein prunkvoll verzierter Spiegel, in dem ich mich kurz prüfend betrachte. Meine Wespentallie ist nun keine Wespentallie mehr, aber das ist ok, immerhin kann ich jetzt wieder atmen. 
Für die Blasenpflaster die Bellis Mutter mir angeboten hat bin ich übrigens sehr dankbar. Ich stehe jetzt mittendrin und versuche so wenig verloren auszusehen wie möglich. Schließlich werde ich aufgefordert. Ich scanne den Jungen kurz von Kopf bis Fuß. 
Über 1.80, hellblauer Anzug mit Rüschen, dunkelblondes gestyltes Haar, freundliches Gesicht. 
Ich nicke und nehme die mir angebotene Hand. Wir suchen uns einen freien Platz auf der Tanzfläche. 
„Ich bin Johann“ ruft er mir zu. 
„Nicht Jojo?“ Frage ich, fast schon überrascht.
„Nein“ antwortet er amüsiert. 
„Ich heiße Rosalie“ teile ich ihm mit. 
„nicht Rosi?“ -“nein!“ 
Er lacht. Johann sieht süß aus wenn er das tut. Viel sympathischer als dieser Sigi, der sich vorhin einfach aus dem Staub gemacht hat. 
Horst und Kevin stimmen das Lied an. „Shut up and dance“ stelle ich fest. „Gut, mach ich!“ antwortet Johann, wohl wissend dass das Gesagte nicht an ihn gerichtet war. 
Neben Horst steht eine junge Frau, sie trägt ein rotes Kleid. Horst der Glatzkopf schaut neidisch auf ihr volles, schwarzes Haar. Ach, nennen wir sie mal Schneewittchen. 
Sie singt den Text. Diesmal konzentriere ich mich weniger auf die Schritte, sondern denke daran auch mal Spaß zu haben. 
Und wie durch ein Wunder trete ich Johann trotzdem nicht auf die Füße. Ich wechsel meinen Tanzpartner nichtmehr. Er dreht mich zum Glück auch nicht so schnell wie Siegfried. Neben mir tanzt Belli mit einem Mädchen dass ein grünes Kleid trägt. 
Belli und ich lächeln uns an. 
„don't you dare look back, just keep your eyes on me!“ Singt Schneewittchen. 
Aus dem Augenwinkel sehe ich Johann den Text mitsprechen. 
Ich fühle mich angesprochen und drehe mich wieder zu ihm hin, gerade noch rechtzeitig, denn kurz darauf folgt eine weitere Drehung.
Als die letzten Töne des Liedes verklungen sind bin ich fast etwas traurig. 
Johann, Belli, das Mädchen im grünen Kleid und ich, setzen uns auf die Marmorstufen die ins Erdgeschoss führen. Bellis Tanzpartnerin heißt Laila. Sie hat einen asiatischen Touch, und trägt ihr dunkles Haar in einem Bob-Schnitt. Mit ihrem verschmitzten Lächeln ist sie mir sofort sympatisch. 
An dieser Treppe bleiben wir, essen und unterhalten uns bis zum nächsten Song. 
Das wiederholt sich bis Punkt 12. Dann wird eine Abschlussrede gehalten, und alle Teilnehmer bekommen wie immer eine Tasche mit Geschenken im Wert von 1000 Euro, während unsere Limousinen draußen, wie jedes Jahr, einen Stau verursachen.
Tage später
Das stimmt“ tippe ich lächelnd in mein Handy, und schicke die Nachricht ab. 
„Jaaa, Schnee wäre ein Traum“ antwortet Belli.
Laila wirft „Winter ist bescheuert. Immer so kalt!“ ein.
Besser als Regen“ Schreibt Johann, mit einem lachenden Emoji.
Ich würd dich warmhalten“ bietet Belli Laila an, mit einem Herz Emoji.
Die Antwort ist ein Herz Emoji. Und noch einer. Und noch einer.
Ich schalte die Gruppe auf stumm, denn ich weiß dass ich sonst von dem ganzen „bling“ verrückt werde, und wechsle in den Whatsapp Privatchat. 
„Die Beiden sind schon ein süßes Paar“ schreibe ich Johann. 
„Ja“ antwortet er. 
„Aber wir sind süßer“. Darauf gibt es nur eine richtige Antwort, den Herz Emotion.

Hui, das war nun das letzte Kapitel der Prinzessinnen Geschichte, Teil 2. Seid ihr traurig, dass es vorbei ist? Ich hoffe das Ende hat euch zumindest ein Wenig überrascht;) Ein dritter Teil ist fertig, wann ich ihn hochlade - I don't know.. 

1 Kommentar:

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