Freitag, 13. Mai 2016

PART 2
Teil 4


Ein Tag auf dem Ball einer Prinzessin



(Rosalie ist 15 Jahre alt)


Kleines, geht's dir gut?“  Fragt meine Mutter vorsichtig. „Ja natürlich!“ erwidere ich lächelnd, und beiße in mein Brötchen. 
Sie nickt, scheint mir aber nicht wirklich zu glauben. 
„Du bist seit ein paar Tagen so anders“ Stellt sie leise fest.
 Ich reagiere darauf nicht. Mein Vater hat mal wieder nicht zugehört und sagt: 
„Wie geht es dir, so nah an deinem großen Tag?“ 
 „Gut“ antworte ich, amüsiert von dem genervten Blick meiner Mutter. „Mama, darf ich morgen in die Stadt gehen?“ Frage ich unvermittelt. 
Mama ist so überrascht dass sie vergisst mich wegen des Wortes >Mama< zu rügen. „Was, wieso denn?“ Fragt sie mich irritiert. „Ich möchte zum Frisör.“ 
Wieder beiße ich ins Brötchen. Ich sehe in ihren Augen einen Hoffnungsschimmer. 
Sie denkt dass ich sie mir nun endlich meine Haare nachfärben und sie somit vom Anblick der Zweifarbigkeit erlösen werde. „Der Frisör kann doch zu uns ins Schloss kommen..“ 
„Nein“ unterbreche ich sie. „ Ich will mal wieder rausgehen, ich fühle mich schon total eingeengt. Ich lasse sie mir nur färben, wenn ich raus darf. Allein.“ 
Ich weiß, ich habe schon gewonnen. Mama möchte eine schöne Tochter zum Ball gehen sehen. So schön dass andere Königinnen sagen „Oh, sie haben aber ein hübsches Mädchen“. Dazu bietet sich jetzt die Möglichkeit. 
„Naguuut“ Windet sie sich. „Aber kleide dich unauffällig!“ „Wird gemacht“ versichere ich, vergeblich versuchend mir meine Vorfreude nicht so anmerken zu lassen.
Ich war so lange nicht mehr außerhalb der Schlossmauern. Und „Unauffällig kleiden“ bedeutet dass ich so aussehen darf wie ein stinknormaler Teenager, ist das nicht schön? 
Ich muss mir sofort ein Outfit aussuchen, tanzen üben und an meinem Plan feilen! 
Es kommt mir so vor als würden meine Eltern heute extra langsam frühstücken nur um mich aufzuhalten!
kurz darauf
Ich atme tief durch und quetsche mich dann durch eine kleine Tür in der Schlossmauer. Das große Tor zu nutzen wäre zu auffällig. 
Anstelle der Krone bedeckt meinen Kopf heute nur eine kleine rosa Mütze. 
Des Weiteren trage ich eine enge Jeans mit eingerissenen Knien. 
Ich kapier nicht wieso man so was freiwillig tragen sollte. Die Jeans ist total unbequem und meinen Knien ist kalt. Oben herum wärmt mich ein heller Frühlingsmantel, darunter trage ich ein Shirt mit der Aufschrift „I love One Direction“ darunter "1D" in einem Herz. 
Keine Ahnung was das ist, muss wohl eine Marke sein. Auf jeden Fall hat der Stylist der mir dieses Shirt empfohlen hat auf meine Frage was „one direction“ ist, nur gelacht. 
Aber welche Marke nennt sich „Eine Richtung“? Nevermind. 
Die Boots an meinen Füßen machen es schwer sich nicht wie ein Elefant fortzubewegen. Obwohl ich von meinem Tanzlehrer letzte Woche beigebracht bekommen habe, wie man besonders Prinzessinnen-like, also elegant, geht. 
Den Weg kenn ich. Ich habe ihn ausführlich auf google-earth studiert. 
Der Unauffälligkeit wegen laufe ich die 20 Minuten bis zur Stadt..
Als ich in die Altstadt einbiege, wo Samstags immer ne Menge los ist, (was gut ist, denn so falle ich nicht auf) pfeift mir ein Junge hinterher.
Ich drehe mich irritiert um. Was will der von mir? „Hey Süße, hübscher Arsch“ ruft der Junge, der bei näherem Betrachten ziemlich hässlich ist. 
Angeekelt von so viel Dreistigkeit, mache ich mich aus dem Staub. Ich schwöre, wenn sich ein Prinz das morgen erlaubt, wird er denn Ball kriechend oder zumindest mit einer roten Wange verlassen!
Der Frisörsalon ist nicht besonders groß, dafür aber professionell und gemütlich. 
Den Hairstylisten kenne ich schon lange. Er prahlt ständig damit, mir damals meinen ersten Haarschnitt verpasst zu haben. 
Und ich werfe ihm immer noch vor, mir dieses widerliche Blond gefärbt zu haben. 
"Hallo Rosi, was eine Überraschung!“ Sagt Milo überschwänglich, als ich zur Tür rein komme. Als ob wir nicht heute Vormittag einen Termin ausgemacht hätten.
“Nenn mich nicht schon wieder Rosi“ beschwere ich mich als Begrüßung. 
Nachdem er mich wie immer fast erwürgt hat mit seiner Umarmung, komme ich endlich dazu im mein Anliegen zu erklären. Milo guckt erst mal überrascht, dann verschmitzt. 
Er findet schnell gefallen an der Idee und freut sich richtig, fast so sehr wie ich. Schließlich ziehe ich endlich meine Jacke aus, dazu bin ich vorher gar nicht gekommen, und dann kann's losgehen. Oder auch nicht. Es kann erst losgehen, nachdem Milo aufgehört hat über den Aufdruck meines Shirts zu lachen. 
Er hat erst mal nur schmunzelnd drauf geschaut, doch als ich ihn dann fragte was für eine Marke eins de ist, kann er sich nicht mehr halten. 
Erst später als ich schon mit eingepackten Haaren im Frisör Sessel sitze und an einem Kinderpunsch nippe, erklärt er mir was es mit dieser „Marke“ auf sich hat.
„Jaguuuut“ erwidere ich nur.

Teil 4! Rosalie ist aus dem Schloss "entkommen" doch was zur Hölle hat sie mit ihren Haaren vor? o.o Seid gespannt:D

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